Fitness Mythen aufgedeckt

Wir kennen das aus allen möglichen Lebensbereichen. Vorurteile und Mythen halten sich mitunter äußerst hartnäckig

Man denke nur an das berühmte Mehl auf der Brandwunde. Bevor ich konkret einige Mythen angehe, will ich erklären, warum einige Mythen „unkapputbar“ sind.

Nasir1164 / Bigstock.com

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Wir denken in Bildern. Das grüne Auto kann man sich vorstellen, das nicht grüne Auto schon deutlich schwerer. Wir müssen gedanklich die Formulierung „nicht grün“
mühsam abändern und uns zum Beispiel ein gelbes Auto vorstellen. Das erfordert derart viel Zeit und Energie, dass wir dass beim Zuhören oder im Gespräch nicht schaffen. Im Gedächtnis bleibt grün!

Das Prinzip wird bereits hier klar. Wir können uns ein NICHT nicht bildhaft vorstellen. Ein Fitnesstrainier sollte dieses Prinzip kennen und zum Beispiel beim Erklären einer Übung niemals Formulierungen wie „Arme nicht durchstrecken“ verwenden. Beim nächsten Training hat der sportbegeisterte Studiobesucher nämlich nur noch die Begriffe Arme und durchstrecken im Kopf und wird die Übung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch ausführen. Eine Formulierung wie „Arme leicht gebeugt halten“ erfüllt jedoch den Zweck.

Mythen halten sich auch deshalb so hartnäckig, weil immer einige Menschen nicht mitbekommen, wenn ein Mythos zerpflückt wird. Sie tragen die falsche Behauptung dann wieder weiter und dienen so als Multiplikator. Der Mythos lebt wieder auf.

In einer Artikelserie möchte ich einige dieser Mythen aus dem Bereich Fitness angehen und zumindest Dich davor bewahren, dem Mythenunsinn zu erliegen.

Sportler schwitzen nicht mehr so schnell und so viel

Klar, ein nass geschwitztes T-Shirt ist ein untrügliches Zeichen für einen absoluten Fitnessanfänger. „Mister Trockenshirt“ hingegen strotzt nur so vor Kraft und Ausdauer.

Dass Nichtsportler bei Belastung eher ins Schwitzen geraten als Trainierte, ist Unfug!

Bei Sportlern sind Schweißdrüsen sogar aktiver und fangen bei körperlicher Anstrengung früh an, Schweiß abzusondern. Die Schweißdrüsen haben durch regelmäßiges Training „gelernt“, dass bei einer anstehenden körperlichen Belastung, die Erhöhung der Körpertemperatur zu erwarten ist und der Körper abgekühlt werden muss.

Die Thermoregulierung funktioniert bei Trainierten einfach besser. Auf der anderen Seite kommen Trainierte auch deutlich besser mit einem Flüssigkeitsverlust klar. Während bei Untrainierten bereits bei einem Flüssigkeitsverlust von 2% des Körpergewichts die physische und psychische Leistungsfähigkeit negativ beeinflusst wird, können Hochtrainierte 10% und mehr verkraften. Letzteres ist jedoch keinesfalls eine Empfehlung. Die Oberaufsicht im Kontrollraum eines Kernkraftwerkes würde ich jemandem, der derart dehydriert ist, nicht geben ;-)

Tipp: Der Verlust muss durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (Wasser ist meist gut geeignet, bei lang andauernder Belastung ist durchaus ein isotonisches Sportgetränk zu empfehlen) ausgeglichen werden und kann bei Trainierten zwischen 0,5 und 3 Litern pro Stunde liegen. Gerade bei lang anhaltenden Ausdauerdisziplinen ist es wichtig, zu trinken, bevor der Durst kommt.

Ohne diese belastungsinduzierten Flüssigkeitsverluste gilt in etwa die Faustformel: Körpergewicht in kg geteilt durch 30 ergibt die Menge an Flüssigkeit in Litern, die man über den Tag hinweg zu sich nehmen sollte. Bei 80 kg also etwa 2,6 Liter.

Frauen müssen anders trainieren als Männer

Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich dieses Vorurteil bereits vernehmen musste. „Ach, so schwere Gewichte sind nichts für mich, ich will ja keine solchen Arme haben! „. Ich bin mir da nie so sicher, ob es sich nicht doch ab und an um einen vorgeschobenen Grund handelt. Es ist ja auch irgendwie nicht ganz so anstrengend ;-)

Aber im Ernst: Selbst ein Mann, der von Natur aus mit ausreichend Testosteron gesegnet ist, muss unglaublich hart trainieren, um deutlich erkennbare „Muskelberge“ aufzubauen!

 

Ich kann euch beruhigen:

Ihr bekommt keine Arme wie Arnold, auch wenn ihr euch noch so anstrengt!

Es ist nahezu unmöglich, dass Frauen durch das Training des Oberkörpers deutlich breiter werden (so „breit“ wie ein Mann). Die dazu notwendigen Hormone sind schlicht nicht in ausreichender Menge vorhanden. Ihr kennt sie alle, die heiligen Drei des Frauen-Fitness-Sports! Bauch, Beine und Po. Solche Kurse sind sinnvoll, gar keine Frage. Aber nur auf solche Kurse zu setzen, ist ein Fehler!

Besser ist ein ausgeglichenes Training für Ober- und Unterkörper. Man baut so harmonisch verteilt Muskeln auf und sorgt für eine Figurstraffung. Und freut euch um Himmelswillen über jedes mühsam erkämpfte Gramm Muskeln. Muskeln sind eure Freunde, eure Waffen im Kampf gegen das Fett.

Fakt: Jedes Kilogramm Muskeln verbraucht am Tag 200 Kcal. Einfach so. Im Sitzen, Liegen und während des Schlafens. Das ist ein Plus von 5% gegenüber dem Grundumsatz, welches pro zusätzlichem Kilo Muskeln mehr verbrannt wird.

Fett wird isoliert abgebaut

Ihr könnt sie in jedem Studio sehen. Diejenigen, die wie besessen in Armschlaufen baumeln, auf den Matten liegen und die Bauchmaschinen ganztägig belegen. Freunde des Fitnesssports und der Fehlinformation: Viel Bauchtraining macht noch lange keinen flachen, sexy Bauch.

Jeder von euch kennt die Behauptung „Sit-ups machen einen schönen Bauch“, in der Realität jedoch ist das leider anders. Eigentlich wäre das ja sogar recht logisch. Immerhin kannst Du ja durch gezieltes Training zum Beispiel der Brustmuskeln, eben genau die Brust aufbauen.

Fett ist für den Körper ein Energiereservoir, aus dem er sich bedient, um seine Funktionen aufrecht zu erhalten. Fettverbrennung kann nur im gesamten Körper zugleich erreicht werden. Also eben nicht genau dort oder in der Nähe des gerade trainierten Bereichs. Leider ist es sogar so, dass der Ort, an dem die Energiedepots zuerst abgebaut werden, von verschiedenen Faktoren abhängen. Neben der Art der Depots, viszeral oder subkutan, spielt die Veranlagung (Genetik) eine erhebliche Rolle

Zu viel (ich meine zu viel) Bauchtraining kann sogar dazu führen, dass die Muskeln in diesem Bereich wachsen und somit das überschüssige Bauchfett nach vorne gedrückt wird. Trotz endloser Bauchübungen drückt die Hose plötzlich noch mehr.

Fakt:

  1. Fett kann nur dann verbrannt werden, wenn wir mehr Kalorien verbrauchen, als wir zu uns nehmen.
  2. Muskeln können zwar gezielt an bestimmten Zellen aufgebaut, Fett jedoch nicht punktuell abgebaut werden!

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Hinweis: Alle Inhalte sind sorgfältig recherchiert und aufbereitet und für gesunde Erwachsene ab 18 Jahren geeignet. Die Konsultation eines Arztes sollte mindestens dann erfolgen,  wenn bereits Vorerkrankungen vorliegen. Medizinischen oder rechtlichen Rat kann ausschließlich ein Mediziner bzw. ein Anwalt geben und kein Artikel von der Fitness Guru.
P.S.: Viele wissen, wie wichtig es ist, sein Training in einem Log aufzuzeichnen. Ein Trainingslog ist unerlässlich, um Aussagen über Trainingsfortschritte treffen zu können und sein Training optimal zu planen. Die Euphorie mit denen man mühsam seine Werte in eine der einschlägigen Apps eingibt und damit meist mehr Zeit verbringt, als mit dem eigentlichen Training, ist vorbei! Steig einfach wieder auf Papier und Bleistift um. Hat immer funktioniert und wird immer funktionieren ;-)
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