Fitness Mythen aufgedeckt Teil 2

Fitness ist ein Tummelfeld für unzählige Halbweisheiten und Unwahrheiten. In diesem Teil kümmert sich „Der Fitness Guru“ um Muskelkater, das Thema Definition und schließlich die Umwandlung von Muskelzellen.

 

Nasir1164 / Bigstock.com

Nasir1164 / Bigstock.com


Bei Muskelkater einfach weitermachen!

Um diese Aussage zu bewerten, muss man sich zunächst einmal ansehen, was Muskelkater überhaupt ist. Muskelkatarrh tritt nach hoher Belastung der jeweiligen Muskelpartie auf. Die Ursachen sind nicht bis ins Detail aufgedeckt. Klar ist jedoch, dass die Schmerzen NICHT durch eine Übersäuerung des Muskels (Milchsäure; Laktate) entstehen. Wäre dies so, müsste Muskelkater vor allem dann auftreten, wenn man Bewegungen ausführt, bei denen auch sehr hohe Laktatwerte auftreten. Krafttraining, bei dem der „Kater“ vorwiegend auftritt, führt jedoch zu deutlich niedrigeren Laktatwerten, als zum Beispiel ein 1000-Meter-Lauf. Zudem hat Laktat eine Halbwertszeit von 20 Minuten. Der Laktatwert sinkt also innerhalb von einer Stunde bereits auf ein Achtel des Spitzenwertes. Der Schmerz tritt aber erst nach Stunden auf, nachdem der Laktatspiegel seinen Normalwert erreicht hat. Man geht davon aus, dass die Ursache in kleinen Rissen und Verletzungen im Muskelgewebe (Mikrotraumen) liegt.

Für Profis: Durch die kleinen Verletzungen induzierte Entzündungen sorgen für Wassereinlagerung. Es bilden sich Ödeme aus, die zum Anschwellen des Muskels führen. Zunächst finden diese Vorgänge innerhalb des Muskels statt, der selbst keine Schmerzrezeptoren besitzt. Erst nach einigen Stunden werden Entzündungsstoffe ausgespült, die dann in Berührung mit Nervenzellen kommen und in der Folge zum bekannten Schmerzmuster führen.

Jeder Muskel braucht nach hartem Training Erholung. In dieser Zeit werden die Schäden repariert und der Muskel wappnet sich für die nächste schwere Belastung, indem er „wächst„. Trainierst Du zu früh wieder, schwächst Du den Muskel, anstatt ihn zu stärken.

TIPP: Gib den Muskeln ausreichend Zeit zum Regenerieren. Mindestens 48 Stunden sollte die Pause bis zum nächsten Training der gleichen Muskelpartie betragen, sofern Du Dich moderat belastet hast. Bei Muskelkater oder sehr hoher Trainingsintensität kann die Regenerationszeit bis 96 Stunden betragen.

Definierte Muskeln wollen Wiederholungen!

Definierte Muskeln sehen einfach klasse aus. Bei den Vorstellungen, wie man zu diesem definierten Aussehen kommt, hat sich jedoch ein hartnäckiger Mythos eingeschlichen. Angeblich sorgen Sätze mit vielen Wiederholungen (15+) dafür, dass sich Muskeln definieren.

Sehen wir uns die Behauptung an:

Um diese hohe Anzahl an Wiederholungen zu erzielen, muss selbstverständlich das Trainingsgewicht reduziert werden. Die geringere Intensität sorgt für einen geringeren Trainingsreiz bei „roten“ Muskelfasern. Vor allem diese sind es, die für das Volumen der Muskulatur maßgeblich sind. Sie werden unterfordert und gehen zurück. Der Muskel schrumpft, der Arm wird dünn. Gefordert werden in einem solchen Training mit hoher Wiederholungszahl die „weißen“ Muskelfasern, die vor allem für die ausdauernden Beanspruchungen benötigt werden.

Macht diese Art des Trainings Sinn?

Wiederholungszahlen jenseits der 15 trainieren die s.g. Kraftausdauer. Ein solches Training gehört in jeden periodisierten Trainingsplan. Aber eben sicher nicht, um die Muskulatur zu definieren und den Körper zu meißeln ;-)

Die berühmte Definition wird nicht durch die Anzahl an Wiederholungen gesteuert, sondern „leider“ maßgeblich durch den Körperfettanteil (KFA) bestimmt. So traurig es auch ist, aber das Six-Pack wird letztlich in der Küche gemacht.

Bei Trainingsstopp wandeln sich Muskelzellen in Fettzellen um

Wenn Du mit dem Training aussetzt, werden die mühsam erarbeiteten Muskeln zu Fett.

Zum Glück nicht! Muskeln bestehen aus Protein, Fettzellen aus Glyceriden. Eine Umwandlung der einen Art in die andere ist daher biologisch nicht möglich. Wer jedoch mit dem Training aussetzt, verliert Muskeln, die uns, Kenner wissen es, als Freunde im Kampf gegen Körperfett verloren gehen. Der Grundumsatz sinkt. Auch das Training selbst, mit dem wir Energie verbrauchen, fehlt jetzt. Nehmen wir Kalorien weiter in der gleichen Menge auf, setzen wir Fett an. Muskeln weg, Fett dazu. Aber keine Umwandlung von Muskeln in Fettzellen.

 

Hast Du Fragen oder Anmerkungen? Trau Dich und gib einen Kommentar ab! Der Fitness Guru weiß, wie’s geht!


So unterstützt Du uns:
Wenn Du auf einen Produktlink klickst, hilfst Du dabei, dass wir die Seite Der Fitness Guru weiter betreiben können. Wenn Du unseren Empfehlungen folgst, dann zahlst Du dafür natürlich keinen Aufpreis. Wir erhalten als Amazon-Partner bei qualifizierten Verkäufen eine kleine Provision. Bei unseren Empfehlungen handelt es sich immer um Produkte, die wir selbst verwenden und von denen wir absolut überzeugt sind.
Hinweis: Alle Inhalte sind sorgfältig recherchiert und aufbereitet und für gesunde Erwachsene ab 18 Jahren geeignet. Die Konsultation eines Arztes sollte mindestens dann erfolgen,  wenn bereits Vorerkrankungen vorliegen. Medizinischen oder rechtlichen Rat kann ausschließlich ein Mediziner bzw. ein Anwalt geben und kein Artikel von der Fitness Guru.
P.S.: Viele wissen, wie wichtig es ist, sein Training in einem Log aufzuzeichnen. Ein Trainingslog ist unerlässlich, um Aussagen über Trainingsfortschritte treffen zu können und sein Training optimal zu planen. Die Euphorie mit denen man mühsam seine Werte in eine der einschlägigen Apps eingibt und damit meist mehr Zeit verbringt, als mit dem eigentlichen Training, ist vorbei! Steig einfach wieder auf Papier und Bleistift um. Hat immer funktioniert und wird immer funktionieren ;-)
TNT Trainingstagebuch - orange (DIN A5) für Fitness,...
  • ERFOLGE FESTHALTEN - Dokumentiere in deinem Trainingstagebuch deine Erfolge und Fortschritte....
  • EINFACHE DOKUMENTATION - Halte Zwischenziele, Trainingseinheiten, Übungen, Gewicht und...
  • PRAKTISCHER COVERSCHUTZ - Wasserabweisendes Plastik-Cover vorne und hinten schützt vor...
  • 132 SEITEN - Das Workout Journal bietet auf insgesamt 132 Seiten Platz für umfangreiche...
  • MADE IN GERMANY - Wir legen bereits bei der Auswahl unserer Zutaten höchsten Wert auf...

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert